Der Mythos der Mauer von Geraardsbergen

Die Muur van Geraardsbergen auf flämisch oder als Mur de Grammont auf französisch zieht jeden Radsportfan immer wieder in den Bann. Die Rampe ist 1'100 Meter lang und davon sind 475 Meter mit groben Pflastersteinen besetzt. In diesen 475 Meter steigt der Weg 44 Meter mit einer Steigung von knapp 20%.

Foto: Das letzten Teilstück der Muur nach der Taverne t'Hemelryck (Himmelreich)

Diese Mauer wurde in den 50er Jahren zum erstenmal an der FlandernRundfahrt eingebaut und in den 70er Jahren regelmässig als zweitletzte Steigung vor dem 16 Km entfernten Ziel in Meerbeke im Streckenprofil aufgenommen. 2004 wurde dieses Strässchen für 1 Mio renoviert. Man behauptet, weil die Tour de France diese Mauer in einer Etappe eingebaut hätte. Ab 2012 wurde das Ziel der FlandernRundfahrt nach Oudenaarde verlegt und es fehlte die Mauer. Die Einwohner zogen damals mit einem Sarg auf der Strecke als Protest hinauf zur Kapelle. 2018 wird die Muur wieder im Streckenprofil der Ronde auftauchen.

Am letzten Sonntag wurden die Fahrer 2 Mal mit der Muur an der BinckBank Tour konfrontiert. Das Ziel befand sich anschliessend in der Stadt Geraardsbergen. Menschenmassen hatte es vom ersten Meter der Steigung bis hinauf zur Kapelle auf dem Oudeberg vorbei am Restaurant Himmelreich. Es war wie an der Ronde van Vlaanderen. Radsportfans in dichten Reihen und jeder Fahrer und die Gruppen wurden angefeuert. Ein Radsportfest wie es nur die Belgier zelebrieren können. Dass Jasper Stuyen aus Belgien die Schlussetappe gewann war das Pünktlein auf dem i.

Ohne Rennen ist dieser Aufstieg zur Kapelle einen schönen Spazierweg, da dieser Anstieg für jeglichen motorisierten Verkehr gesperrt ist.

Vive le Vélo !
Marcel Segessemann


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